2013-02-06

Auf der Suche nach Love und Peace











Willkommen auf der Schattenseite. Was früher mal ultimativer Ort der Hippie Kommune in Kopenhagen war, ist heute - sagen wir es deutlich - ein Ort für verlorene Seelen, überteuerte Batikutensilien und rauchende Dauerschläfer.

Schuld an unseren enttäuschten Gesichtern sind höchst wahrscheinlich, wie so oft, die hohen Erwartungen, die ein jeder Reisender an seine Besichtigungsziele hat. Wir hatten vor unserer Abreise aus Deutschland intensiv nach den 'places to visit' recherchiert und eins war klar: wir müssen unbedingt nach Christiania. Heute würde ich den Hype um das Hippie Dorf nicht mehr so vehement unterstützen. Was einen dort erwartet, ist nämlich schlichtweg unspektakulär. Daraus lernt man wieder einmal, dass Reiseführer unbedingt und in jeder Form gemieden werden sollten. Besser wäre es einen Blog zu lesen - wie diesen hier vermutlich.

Zurück zur kleinen Tour: Durch ein hölzernes Tor tritt man ein in die vermeintliche, ehemalige Siedlung der dänischen Hippie Bewegung. Auf den ersten Blick erinnert das Ganze an einen riesigen Spielplatz in einem alten Gewerbegebiet. Neben den vielen Lagerhallen, die teilweise als Gallerien genutzt werden, stehen dort vor allem überall alte Wohncontainer und Verkaufsstände.
Aber nur die hübschen, bunt bemalten Wohnhütten aus Holz und Unmengen trashiger Streetart-Fassaden lassen erahnen, wie es dort mal zugegangen ist. 
Man muss jedoch zugeben, dass auch das eisige Wetter inklusive fiesem Nordwind daran Schuld war, dass wenig vom immer sonnigen 'Woodstock - Gefühl' inlusive Love und Peace Attitüde auf uns überging. Einzig das Gefühl, eine andere Welt zu betreten, machte sich bei mir breit und ließ das Leben erahnen, das sich dort abgespielt haben muss.

Vielleicht lohnt sich ein Besuch trotzdem, denn eines ist man danach in jedem Fall - schlauer. Die schönen Seiten der Tour in Form von einigen Fotos der Siedlung, findet ihr nun hier. Nach einigen Metern durch das Viertel wurde mir jedoch von 'Verkäufern' aller Art deutlich gemacht, dass Fotos auf dem Gelände verboten seien, um die Besucher dort zu schützen. Mein Verständnis für diese Bitte hielt sich in Grenzen, aber akzeptieren musste ich es schweren Herzens und packte also meine Kamera zurück in die Tasche. Schade war es allemal. Aber für die schöne Kunst lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Mein Tipp für das richtige Sightseeing Gefühl ist jedoch, sich einen sonnigen Tag dafür auszusuchen, damit beim Knipsen nicht die Finger einfrieren.


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