Wer oder was ist eigentlich Starbucks?
Und woher kommt immer dieser europäische Wunsch nach Amerikanismen?
Als ob die Invasion von Mc Donald's und Burger King nicht reichen
würde, suchen sich immer mehr amerikanische Gastronomieketten den
Weg in die Freiheit, äh nach Deutschland, und lassen uns laut
Pizzahut schreien. Zugegeben, ich war auch ein Fan, also von
Starbucks, aber das ist jetzt aus und vorbei, ganz ohne Murren und
Meckern.
Einschneidendes Erlebnis? - Fehlanzeige. Ich habe
schlichtweg gemerkt, dass überteuerter Kaffee mit einem Drittel
Karamelsirup und aufgeblasene Muffins mit einem Zuckeranteil, der
höchstwahrscheinlich den Tagesbedarf eines ausgewachsenen Gorillas
abdecken würde, nicht zu meiner Ernährung und noch viel weniger zu
meinem Geldbeutel passen. Wie ihr wisst, ist ja bei uns seit einger
Zeit Cookies selber machen angesagt und auch, was Kaffee angeht,
musste ich seit Kopenhagen meine Koffeeinsucht auf Instant Kaffee
beschränken. Ich trotze den Kaffeegöttern und werde scheinbar immer
mehr zum grünen Punkt. Und das soll kein politisches Statement
werden.
Vom grünen Punkt zurück zu Starbucks,
bei denen lediglich das Logo von sich behaupten kann, grün zu sein.
Vom amerikanischen Everybody's Darling gibt es hier sage und schreibe
zwei Filialen, und das in einer europäischen Hauptstadt. Aber auch,
wenn die Dänen offenbar keine Starbucksanhänger sind, gibt es doch
eine Kaffee- und Saftbar, die sich als Kette mit neuem Konzept
etabliert hat.
Die Herausforderer kommen aus Dänemark und haben
Linda und mich nur nach wenigen Wochen in ihren Bann gezogen – Joe
and the Juice. Wie der Name schon sagt, liegt bei diesem Café der
Fokus auf Säften und Smoothies. Anders als jedoch bei Starbucks und
Co. bestehen die Säfte hier aber nicht aus zwei Drittel Zucker,
sondern aus fast 100 Prozent Frucht. Woher ich das weiß? - Ich gucke
beinahe jedes Mal wie hypnotisiert zu, wenn die meist unverschämt
gutaussehenden Kerle zwischen 20 und 25 mit der ihnen verliehenen
Manneskraft Spinat, Ingwer, Karotten und Äpfel durch den Entsafter
pressen. Hypnotisiert bin ich aber nicht wegen der heißen Kerle
sondern wegen dem was danach kommt – dem Saft. An dieser Stelle
darf geschmunzelt werden, ich rede aber dennoch vom fruchtigsten
Getränk, dass man in der heutigen zuckergeilen Gesellschaft noch
bekommen kann. Dass Obst ebenfalls Mengen an Zucker enthält, habe ich
übrigens auch schon einmal gehört, aber wer zum Henker setzt
natürlichen Fruchtzucker mit Karamelsirup aus der Literflasche
gleich.
Der einzige Haken an den Exoten aus
Dänemark sind ihre deftigen Preise, denn ein halber Liter Saft liegt
fast bei umgerechnet 7 Euro. Bevor jetzt alle Pfennigfuchser dieser
Erde einen Schweißausbruch bekommen: man muss sich diesen
Gaumenschmaus nicht jeden Tag gönnen und Gutes kostet. Hinzu kommt,
dass ich nach dem dritten Avocado/Banananshake beschlossen habe, den
eigenen Mixer zu massakrieren und wenigstens dieses Geld zu sparen.
Und ich sage euch Banane, Avocado, Milch und ein Teelöffel
Vanillezucker und ihr vergesst Starbucks schneller als Ronald Mc
Donald Cheeseburger sagen kann.
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